Systemische Therapie und Beratung

 

 

Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben.“
Epiktet

 

Die systemische Therapie und Beratung hat sich historisch seit den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts aus der Familientherapie heraus entwickelt und ist z.T. auch mit ihr gleichzusetzen. Es wird nicht nur mit Einzelpersonen gearbeitet sondern mit ganzen Familien, Paaren oder Teams. Hintergrund ist die Erkenntnis in der praktischen Forschung, dass die Ursache einer Krankheit nicht allein beim Betroffenen, dem „Symptomträger“, zu finden ist sondern im Kontext seines jeweiligen sozialen Umfeldes, dem System. Individuelle Probleme oder Symptome werden beim systemischen Ansatz somit immer innerhalb des jeweiligen sozialen Kontextes betrachtet und verstanden, z. B. dem beruflichen Umfeld oder der Familie.

 

Auf der Basis ihrer individuellen Lebenserfahrungen „konstruieren“ Menschen ihre eigene Wirklichkeit. Demzufolge gibt es auch keine objektive Realität, die als Maßstab für die Suche nach Ursachen oder für die Therapie dienen könnte. Damit wird der klassische Krankheitsbegriff nach der herkömmlichen Sicht der Klassifikation von psychischen Störungen relativiert. Vielmehr wird angenommen, dass Menschen immer gute Gründe für Ihre Sichtweisen und ihr Verhalten haben.

 

Diese Auffassung geht mit einem humanistischen Menschenbild einher, das jeden Menschen als Experten seiner Selbst betrachtet, der sein individuelles Problemlösungspotenzial bereits in sich trägt. Ausgangspunkt der systemischen Therapie oder Beratung ist also immer Ihr jeweiliges Anliegen und die Frage, was Sie mit meiner Hilfe erreichen möchten.

 

Ausgehend von Ihrem Veränderungswunsch fokussiere ich darauf, Sie wieder mit diesem Potenzial in Kontakt zu bringen, neue Perspektiven zu ermöglichen und alternative Handlungsoptionen zu entwickeln. Um den verborgenen Sinn vertrauter – wenn auch leidvoller - Verhaltensmuster zu verstehen und wertzuschätzen kann es außerdem manchmal sinnvoll sein, auch biographisch zu arbeiten. Im Gespräch werden neben konstruktiven Fragen auch spielerische Interventionen wie beispielsweise Aufstellungsarbeit, Imaginieren oder die Arbeit mit dem „inneren Team“ eingesetzt.

 

Der erste Schritt einer kleinen Veränderung kann schließlich das ganze System verändern. Die Erarbeitung von erstrebenswerten und gleichzeitig realistischen Zukunftsvisionen kann eine große Kraft entfalten. Durch die Arbeit mit Aufstellungen wird der Kontakt zu den eigenen Gefühlen leichter zugänglich gemacht und körperlich erfahrbar. Ein „Probe-Handeln“ mit positiven Erfahrungen ermöglicht es, das Neue im Alltag nachhaltig zu verankern.

 

Wie die Verhaltenstherapie oder psychoanalytische Therapie ist die systemische Therapie in Deutschland wissenschaftlich anerkannt. Die systemische Therapie und Beratung ist eine Kurzzeit-Methode. Die Devise lautet: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Als Experte Ihrer Selbst bestimmen Sie als Klient über Ihr Anliegen und die Dauer der Zusammenarbeit.